Etappe: Bargau - Tannweiler

Der Jakobsweg Göppingen beginnt in Bargau an der Jakobuskirche. Der Weg verläuft nach Südwesten durch ein Wohngebiet. Nach der Ortsgrenze passieren wir den Haldenhof. Wer so früh schon einen Abstecher machen will, kann hier auf dem Glaubenswege 9 zum Beuroner Kreuz laufen. Auch die anderen Glaubenswege sind empfehlenswert - wenn Sie gerade nicht auf dem Jakobsweg Göppingen laufen. Dieser führt von hier aus durch den Wald nach Weiler in den Bergen. Von dort geht es nach oben nach Herdlinsweiler mit der Holzofen-Backstube, die zu einem Cafe einlädt. Oben auf dem Hornberg liegt das sognannte Kalte Feld mit einem kleinen Flugplatz. Hinter dem Flugplatz können wir im Knörzerhaus oder im Franz-Keller-Haus des Schwäbischen Albvereins übernachten. Der Weg schlängelt sich weiter nach Südwesten über das Hochplateau und dann geht’s an der Burg Granegg vorbei hinunter zur Reiterleskapelle über der kleinen Ortschaft Tannweiler.

Highlight Holzofen-Backstube: In der Backstube in Herdtlinsweiler kann man eine Rast einlegen. Es gibt ein Hofcafé. In zwei großen Öfen, die ausschließlich mit Holz befeuert werden, wird jeden Tag frisches Brot gebacken. In der offnen Backstube kann man den Bäckern über die Schulter schauen. Die Öffnungszeiten finden Sie auf der Webseite der Holzofen-Backstube

Highlight Flugplatz: Auf dem Flugplatz ist eine Flugschule mit Lehrpfad beheimatet. Im Lehrpfad tauchen Sie ein in die Geschichte des Hornbergs. Der Hornberg gehört zu den ältesten Segelfluggeländen und steht gleichzeitig für moderne Segelflugtechnik und -ausbildung. Es werden Führungen angeboten Segelflugschule

Etappe: Tannweiler - Hohenstaufen

Von Tannweiler führt der Weg an den drei Stauferbergen vorbei. Je nach Jahreszeiten sind hier viele Tagesausflügler, die die Kaiserberge bewundern. Zuerst führt der Weg am Stuifen vorbei, durch die Ortschaft Rechberg hindurch und dann auf den Rechberg hinauf. Es gibt dort Möglichkeiten zum Rasten und Übernachten im Haus Rechberg, gelegen zwischen Himmel und Erde. Von Rechberg aus geht es langestreckt über den Aasrücken weiter nach Hohenstaufen. Hier gibt es eine Übernachtungsmöglichkeit in der Jugendherberge Hohenstaufen. Wer noch nicht zu müde ist vom Wandern kann sich in der Staufer-Ausstellung am Hohenstaufen über das Leben der Staufer informieren oder die Barbarossakirche St. Jakobus besichtigen.

Highlight Barbarossakirche Hohenstaufen: Jakobuskirche in Hohenstaufen Sie ist ein bedeutender Sakralbau des historischen Jakobspilgerwegs aus dem Mittelalter. Heute gehört sie der evangelischen Gemeinde und wird von der katholischen Gemeinde genutzt. Sie ist ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, mit religiösen Unterschieden gelassen umzugehen. wichtige Vorraussetzung für den Erhalt des Friedens, dem wichtigsten Fundament von Leben und Gesundheit. Hintergrundinformationen finden Sie im Wikipediaeintrag zur Barbarossakirche

Etappe: Hohenstaufen - Göppingen

Diese Etappe beginnt an der Barbarossakirche in Hohenstaufen. Unsere Fußreise führt uns durch den Gemeindewald durch die Kastanien-Allee. Dahinter - in Höhe des Hörnles - fordern uns Langholzbalken am Wegrand zu Balance- und Koordinationsübungen auf. Können Sie mit geschlossenen Augen auf einem Balken balancieren? Östlich liegt das “Immenreich” also das Reich der Bienen - ein verwunschenes Gartenhausgebiet, das auch “Tal der Liebe” genannt wird. Auf dem sogenannten Gasleitungsweg führt die Hauptroute nach Osten Richtung Eschenbäche oder über die kürzere Strecke direkt nach Westen Richtung Göppingen. An der Kreuzung erwartet die Pilgerin, bzw. den Pilger die Eislinger Stempelstelle am Jakobsweg. Ein Pilgertagebuch für Einträge liegt ebenfalls hier aus. Wer einen kurzen Abstecher machen möchte: In Eschenbäche ist ein kleiner Weiler in einer Waldlichtung mit einem traditionellen Kuhstall. Der Jakobsweg führt weiter über die Krumm nach Süden. Bei der Bachüberquerung der Krumm ist Kneipp-Station, die zum Wassertreten einlädt.

Highlight Kastanien-Allee auf der Alten Steige: Die Bäume der Allee wurden 1909 angepflanzt, um die damals neu verlegte Wasserleitung vor Sonnenhitze zu schützen. Alte Hohenstaufer berichten, dass sich im 2.Weltkrieg die Flackhelfer von der Bergspitze in den Schutz der Kastanienbäume des Hohlwegs flüchteten. Bäume wurzeln in der Erde und verzweigen sich zum Himmel. Erst spät haben wir Menschen den Schutz ihrer Kronen verlassen. Sie schützen vor Hitze, sie binden Wasser und sorgen für gesundes Klima. Sie verarbeiten CO2 und sichern auch damit heute noch unser Leben.

Hightlight Kneipp-Station: Die Lehre von Pfarrer Kneipp (1821 – 1897) hat 5 Fundamente. Ganz wie die 5 Fingern der Gesundheitshand! 1. Die Wassertherapie: Kaltes und warmes Wasser reizen und trainieren die Blutgefäße, Nerven u. Innere Organe 2. Die Phytotherapie: Heilpflanzen sind der Ursprung der Pharmakologie. In zahlreiche Arzneiensind siebis heute Mittel der ersten Wahl. Heilpflanzenkenntnisse helfen die Gesundheit zu erhalten. 3. Die Bewegungstherapie: Tägliche Bewegungsaktivitäten, möglichst im Freien, gehören zum kneippschen Programm. 4. Die Ernährungstherapie: Die Empfehlungen von Pfarrer Kneipp sind in die heutige Ernährungswissenschaft aufgegangen. 5. Die Ordnungstherapie: Beinhaltet Empfehlungen zu Biorhythmus und Harmonisierung von Leib und Seele. Weitere Auskunft erhalten sie bei Veranstaltungen des Göppinger bei Wanderunge, Ausflügenund anderen Veranstaltungen. Weiteres unter: https://www.kneipp-verein-goeppingen.com/.

Nachdem wir einen Bauerngarten passiert haben, erreichen wir Krummwälden und die dortige Jakobuskapelle Krummwälden. Von Mesnerinnen und Gemeinderätin können wir mehr über ihre Geschichte, Zukunft und die Bedeutung dieser „Simultan-Kirche” für den Jakobsweg erfahren. Wir verlassen Krummwälden auf der Fahrstraße/Fußgängerweg auf der linken Seite Richtung Eislingen. Auf halber Höhe zweigt der Weg links in die Streuobstwiesen ab. Es erwartet uns ein schöner Panoramablick über das Filstal zur Schwäbischen Alb mit dem Wasserberg den Fuchseck und der Burg Teck. In Eislingen führt der Weg eine Zeitlang durch die Wohnsiedlung. Hier können Sie im Vereinsheim des Kleintierzuchtvereins rasten und sich - mit etwas Glück - die hier gezüchteten Tiere zeigen lassen. Der Weg führt durch Streuobstwiesen am Rand der Neubausiedlung vorbei. An einer T-Kreuzung führt der Weg nach links. Hier finden Sie rechter Hand ein großer Beruf-Imkerstand. Nach den Überquerungen des Roßbach laufen wir durch den Oberholzer Wald. Ein paar hundert Meter südlich vom Weg am DJK Vereinsheim beginnt der Lehrpfad zum Lothar Sturmwurf. Ein Streuobstlehrpfad informiert uns über die alte schwäbische Anbaumethode und an einem Trimm-dich-Pfad können wir auspowern - wenn wir noch die Energie haben. Im Oberholz befindet sich auch mehrere geschichtlich interessante Grabstätten, der sogenannte Russenfriedhof und die Keltengräber. Nach dem geschichtsträchtigen Oberholz geht es in die Stadt Göppingen. In der Wolfsstrasse finden Sie vor der Hausnummer 8 Stolpersteine zum Gedenken der Opfer im Dritten Reich. Im Zentrum der Stadt ist die Oberhofenkirche in Göppingen.

Highlight Lothar-Sturmwurf-Lehrpfad: im Spitalwald. Der Orkan Lothar hat im Göppinger Stadtwald deutliche Spuren hinterlassen. Aber der Wald erholt sich – oft hilft sich die Natur selbst. Der Naturpfad Sturmwurf soll zeigen, wie sich Pflanzen und Tiere auf die neue Situation einstellen. Auf sieben Schautafeln erfahren die Besucher entlang des Pfades Wissenswertes über den Zustand des Waldes nach dem Sturm und die mittelbaren und unmittelbaren Folgen.

Highlight Grabstätten im Oberholz: Im Russenfriedhof sind unbekannte russische Gefangene begraben. 1805 schleppten russische Gefangene, die während der Napoleonischen Kriegszüge in Göppingen zusammengeführt wurden, das Gelbe Fieber bzw. Typhus ein. Der Göppinger Oberamtsarzt Dr. Friedrich Hartmann versuchte die Kranken zu isolieren. Er richtete Notlazarette ein, doch die Seuche breitete sich vor allem unter den Kriegsgefangenen weiter aus. Auch Dr. Hartmann erkrankte. Hunderte gestorbene russische Kriegsgefangene wurden namenlos im Oberholz bestattet. Aber auch die Kelten haben hier Gabstätten hinterlassen. Kelten besiedelten im 1. Jahrtausend v. Chr. weite Teile Europas. Die Grabhügel datieren von 400 bis 600 vor Christus. Die Kelten betrieben Ackerbau mit stählernen Pflügen, bauten Dinkel und Emmer als Getreide an und hielten sich Haustiere. Neben zahlreichen männlichen finden sich zahlreiche weibliche Gottheiten, die die hohe soziale Stellung der Frau widerspiegeln. Ihre Priester, die Druiden waren nicht nur Priester, sondern auch Ärzte, Richter und Politiker. Bäume galten wie bei den Römern als heilig.

Etappe: Göppingen - Jebenhausen

Durch die Neue Mitte und die Fußgängerzone von Göppingen führt der Weg nach Süden. Wer nicht den ganzen Tag im Naturkundemuseum Göppingen oder im Suppentöpfle verbringt, kann weiter laufen zum Christophsbad, das Quellenwasser am Badhaus gibt es zum Nulltarif, hier oder im futuristischen Klinik-Cafe kann aufgetankt werden. Das MuSeele ist ein Museum für die Geschichte der Psychiatrie. Von dort sind es etwa 5 Minuten Fußweg bis zum Bienenlehrpfad am Christophsbad.

Highlight Suppentöpfle: Dieses Restaurant in der Göppinger Fußgängerzone (50m vom Rathaus entfernt, Poststrasse 42) bietet täglich Suppen, Salate und Snacks in Bioland- Qualität an. Gegründet hat den “anderen Imbiss” die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung (SAB), die auch den Bioland-Waldeckhof in Göppingen-Jebenhausen betreibt. “Wir verfolgen damit zwei Ziele: gesunde Lebensmittel in Bio-Qualität anzubieten und Arbeitsplätze für Langzeitarbeitlose zu schaffen.” Vom Gaisburger Marsch über Lammtopf bis hin zu Tomatensuppe oder Maultaschen-Suppe warten jeden Tag zwei frisch zubereitete kleine Gerichte auf die hungrigen Gäste. Staufen Suppentöpfle - nur 50m vom Rathaus entfernt in der Göppinger City, Poststrasse 42. Öffnungszeiten sind auf der Webseite des Suppentöpfles

Highlight MuSeele: Der Fluss, das Heilwasser, die Hilfe für seelisch Kranke, die Zeit und die Vision, das alles findet sich im Museum wieder. Hier steht das alte Badhaus von Heinrich Schickhardt 1616-1618 gebaut. Das seit 1404 bekannte Sauerwasser hat hier seine Quelle. Das ehemalige Badhaus wird seit 1852 als psychiatrische Klinik genutzt. Im Museum für die Geschichte der Psychiatrie im Dachgeschoss des Badhauses ist nicht nur die Geschichte des Christophsbades zu erleben, sondern darüber hinaus die vielfältige Thematik der Psychiatrie.

Highlight Bienenlehrpfad: Hier gibt es interessante Imkerei-Einsteigerinformationen auf Schautafeln, Nisthilfen für Insekten. Bei trockenem Wetter ist die Fluglochbeobachtung eines Bienenvolkes besonders interessant. Sitzgelegenheiten und Tisch zum Vespern ist vorhanden, ebenso eine Markise als Schattenspender. Von hier den Blick zum Hohenstaufen genießen, die Bienen beim Polleneintragen beobachten, endlich Zeit, um auf die Grundwerte des Lebens zurückzukommen, die Zufriedenheit erleben, dankbar sein für das Erlebte. Auf Wunsch auch ausführliche Führungen (Voranmeldung erforderlich) am 1. GP-Bienenlehrpfad. (Info-Tel. 07161-601 380 Borchard).- Verkauf der Bienenprodukte von Honig, Propolis, Wachskerzen und Honiglikör jederzeit. Wenn bei Borchard, Oedeweg 7, keiner da ist, dann bitte im 1. OG klingeln. Auf Wunsch Bewirtschaftung am Bienenlehrpfad, preiswert Gegrilltes, Getränke u.s.w., für Gruppen ideal. Siehe auch die Webseite des Bienenlehrpfad der Staufen-Imkerei. Wenn Sie nun Lust auf selber Imkern bekommen haben: Ein umtriebiger Verein lädt zu spannenden Anfängerkursen ein: Imkerverein Göppigen

An der Filsbrücke in Göppingen ist eine Christophorusskulptur errichtet worden. Der heilige Christophorus, der das Jesuskind über das Wasser trug, gilt als Patron der Pilger. Er ist auch Sinnbild für das Getragenwerden, das uneigennützige Helfen und der Zivilcourage. Die Sausteige hinter dem Christophsbad ist 200m vom Jakobsweg entfernt. Der Jakobsweg führt an der Fils entlang bis nach Faurndau. Der Fluß ist im Abschnitt zwischen Göppingen und Plochingen fast durchgängig besiedelt und industriell erschlossen. Dies lässt sich auf dieser Wegstrecke sehen. Hinter der Stiftskirche von Faurndau mit dem Vorplatz kommt man an der Kreuzung von Fußweg und Straße nach rechts zur Galerie Stepanek in der früheren katholischen Behelfskirche. Kurz nach der Stiftskirche in Faurndau führt der Weg am Bioland-Bauernhof Ziegler mit einem Hofladen vorbei. Von dort führt der Weg malerisch am Pfuhlbach entlang. Südlich der Kreuzung des Jakobswegs und der B10 befinden sich die Wildnis-Biotope am Pfuhlbach. In Jebenhausen erreichen wir die das Ende dieser Etappe.

Highlight Galerie Stepanek: Die Galerie hat zwar nur selten geöffnet (Siehe auch die Webseite der Galerie - aber wenn Sie offen ist, dann lohnt es sich. Information: Werner Stepanek (07161/24118) und Gottfried Lutz (07161/917700). Eine Plastik des Stahlbildhauers Stepanek interpretierte und übernahm der Leiter der Göppinger Parkinsonselbsthilfegruppe im deutschen Parkinson Verein als Symbol für diese Krankheit mit Verlangsamung und gestörte Bewegungen bis hin zur völligen Starre. Man kann sie auch allgemein als Symbol für eine Selbsthilfegruppe ansehen: eine tragfähige Gemeinschaft von Menschen, die zusammenstehen und in der gehalten wird, wer umzufallen droht.

Highlight Vorplatz der Faurndauer Stiftskirche: Der Sauerwasserbrunnen auf dem Vorplatz der Stiftskirche wurde im 20. Jhd. wegen Verunreinigungen geschlossen. Die Faurndauer Bevölkerung reagierte mit nicht zu überhörendem Protest, und eine „Sauerwasser-Initiative” erreichte zusammen mit Bezirksbeirat und Kirche, dass ein neuer Brunnen aufgestellt wurde, aus dem demnächst wieder das beliebte Sauerwasser fließen soll. Der Brunnen der Barmherzigkeit ruft mit seiner Weltkugel-Skulptur zu einer Globalisierung der Ethik auf: “Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir Essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. ; dann werden sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder im Gefängnis? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.”

Highlight Pfuhlbachtal zwischen Faurndau und Jebenhausen: Hier gibt es eine Obstbaum-Allee. Die Idee des Jakobswegs begann mit dem Wunsch, im Schatten von Bäumen zu spazieren und dabei im Gespräch mit anderen auf gleicher Augenhöhe, neue Wege zu suchen und zu finden. Die hier gepflanzten Bäume wurden in einer Vater-Sohn-Enkel-Aktion im November 2008 gesetzt. Beteiligt waren drei Generationen aus: Sportverein und CVJM Jebenhausen, islamischer Ditib-Gemeinde, Akademie Bad Boll, Landesnaturschutzverband, Landwirtschaft und Kneippverein.

Etappe: Jebenhausen- Schlierbach

Die dritte Tagesstrecke beginnt in Jebenhausen am Jüdischen Museum in der alten Ortskirche. Nach einem Schluck aus dem Sauerwassenbrunnen des Jebenhäuser Museums geht der Weg nach Schopflenberg. Hungrige können im Kleintierzüchter-Verein mit Gaststätte einkehren. Achritekturbegeisterte können das gemeinschaftliche Öko-Wohnprojekt in Schopflenberg bewundern. Und Eilige können direkt weiter auf dem Jakobsweg durch das Butzbachtal. Zell verbleibt auf der linken Seite und Hattenhofen auf der rechten. Im Butzbachtal lassen sich Bachufer, Weideland, Wiesen und Wald in schöner Eintracht anschauen. Nach der Überquerung des Butzbaches gelangen wir zum Uhlandhof www.uhlandhof.de. An diesem geht es vorbei, durch den Schlierbacher Wald in Richtung Kirchheim. Ohmden mit seinen Urweltfunden und den Schieferbrüchen sind nicht weit vom Weg entfernt. Im Wald finden Sie den Waldlehrpfad zur Wiederbewaldung. An der im Jahr 2021 neu gebauten Straße zwischen Schlierbach und Ohmden gibt es den Grillplatz der Kreuzeiche - eine gute Möglichkeit für eine Rast und der Endpunkt dieser Etappe.

Highlight: Gemeinschaftliches Oeko-Wohnprojekt in Schopflenberg. Im Jahr 1993 bauen 11 Familien mit 23 Kindern zusammen mit 11 Architekten ein gemeinschaftliches Öko-Wohnprojekt. Es umfasst 11 Häuser mit insgesamt 2700 qm Wohnfläche. Dazu gehören eine Gemeinschaftsfläche mit Spielplatz und Holzbackofen sowie eine solargestützte Heizung und eine Zisterne für Brauchwasser. Die Individualität der einzelnen Häuser ist harmonisch in das Gesamtbild eingebunden – heute etwas Besonderes, in den mittelalterlichen Städten, die der Pilger auf seinem Weg noch passieren wird, eine Selbstverständlichkeit.

Highlight Baumreihe am Jakobsweg: Hier am Jakobsweg einem europaweiten Netzwerk von spirituellen Pfaden für eine bessere Zukunft und gesellschaftlichen Zusammenhalt sollen beispielhaft einige Waldbaumarten stehen, die vermutlich für den Klimawandel gut gerüstet sind. Das bedeutet natürlich bei den langen Wachstumszeiten von Bäumen dass diese Bäume nur über Jahr- zehnte, - hunderte nach und nach an Bedeutung gewinnen werden, in der Hoffnung dass die natürlich vorkommenden Baumarten noch lange durchhalten.

  1.  Libanonzeder (cedrus libani): Natürliche Verbreitung in der Türkei, Libanon und in Syrien, inzwischen aber auch in Italien, Iran, Bulgarien, Frankreich, Usbekistan und Israel unterwegs. Sie ist eher langsamwüchsig und liefert Holz für Tischler, Möbel und Baumaßnahmen.
  2.  Edelkastanie, Esskastanie (castanea sativa): Ursprünglich vermutlich aus dem südlichen Europa und Südwesten Asien stammend, ist sie seit Jahrhunderten in vielen europäischen Ländern verbreitet. Sie ist eine rasch-wüchsige Pionierbaumart und produziert wertvolles Möbel und Fassholz. Gute Bienenweide und Maronen für die Waldtiere.
  3.  Tulpenbaum (amerikanischer) ´(liriodendron tulipifera) Der Tulpenbaum ist eine Alternative auf Eschenstandorten, da diese durch einen Pilz stark dezimiert wird. Ursprünglich stammt er aus dem östlichen Teil von Nordamerika, wurde aber schon in Japan und Europa verbreitet. Er kann bis zu 300 Jahre alt werden.
  4.  Zerreiche (quercus cerris): Sie kann im Gegensatz zu Ihren Eichenschwestern starke Trockenheit aushalten. Sie hat eine große genetische Variabiliät allerdings keine sehr große Wuchsfreude und die stofflichen Holzverwendungen sind auch eingeschränkt. Die natürliche Verbreitung erstreckt sich auf Südeuropa und Kleinasien.
  5.  Elsbeere (sorbus torminalis): Sie stammt aus Süd- und Mitteleuropa sowie Nordafrika und Kleinasien. Am Kaiserstuhl gibt es schon viele Jahrzehnte Versuchsflächen, die Elsbeere kann bis zu 300 Jahre alt werden. Das Holz ist wertvoll und wird sowohl im Instrumentenbau wie auch bei Tischlern und als Furnier eingesetzt.
  6.  Baumhasel (corylus colurna): Dieser Baum stammt aus Südeuropa, Kleinasien, von der Balkanhalbinsel, dem Norden der Türkei bis nach Afghanistan, einschließlich dem Kaukasus und Westhimalaja. Es gibt bereits Versuchsflächen in Bayern und Baden-Württemberg. Das wertvolle Holz ist vor allem in Möbeltischlereien verwertbar.
  7.  Wildapfel (malus sylvestris): Wildapfel und Wildbirne waren früher in den Wäldern mehr verbreitet. Die Früchte (sauer) wurden vom ärmeren Teil der Bevölkerung eingesammelt und gegessen. Das meist drehwüchsige Holz fand wegen seiner Härte Verwendung bei Drechslern und Tischlern. Diese kreierten daraus unter anderem Zahnräder für Uhren, Göpelwerke (Tretmühlen) sowie Schrauben. Schöne Stämmchen wurden gedämpft und zu Furnieren geschnitten, um damit Möbel zu verzieren. Weil das Gehölz abgesehen davon jedoch kaum Nutzwert hatte, wurde es in Feld und Wald oft abgeschnitten oder gar ausgehackt. Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden, nachdem man die ökologische Bedeutung des Wildapfels erkannte. Allerdings konnte bis heute nicht mit Sicherheit belegt werden, dass unser Kulturapfel vom europäischen Wildapfel abstammt.

Highlight Waldlehrpfad: Der Pfad zeigt die Versuchsfläche zur natürlichen Wiederbewaldung im „Lothar”-Bannwald westlich der Kreuzeiche bei Schlierbach Am 26. Dezember 1999 fegte der Orkan Lothar mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h über unsere Region. Dabei gingen Millionen Bäume zu Bruch oder wurden entwurzelt. In der Folge des Sturmes befreite man die betroffenen Flächen vom Bruchholz und forstete viele dieser Wälder wieder auf. Was aber würde die Natur von sich aus mit den geschädigten Wäldern tun? Um dies zu verfolgen und vor allem um daraus Folgerungen für die Zukunft zu ziehen, wurden in verschiedenen Regionen des Landes sogenannte Bannwälder eingerichtet. In einem solchen Bannwald wird nicht vom Menschen eingegriffen, so auch hier. Auf einer Fläche von ca. 11 ha blieb alles geworfene und gebrochene Holz unaufgearbeitet liegen und die Wiederbewaldung erfolgte in Form der Sukzession (natürliche Wiederbewaldung ohne Eingriff des Menschen). Wie man sieht, hat das Verfahren sehr gut funktioniert, soll aber nur der Forschung dienen, da auch die Nutzung des Holzes aus ökologischer Sicht sehr wichtig ist. (Holz ist der Rohstoff mit der besten Ökobilanz)

Etappe: Schlierbach - Bodelshofen

Vom Grillplatz im Schlierbacher Wald führt der Jakobsweg durch die kleine Wasserscheide zwischen dem Kreuzbach bzw. Schlierbach und der Lauter. Der Waldsportpfad des Stadt Kirchheim liegt nicht weit entfernt auf der linken Seite. Die weniger sportlichen können dem Jakobsweg folgend nach Notzingen abbiegen und dort die Jakobuskirche anschauen. Am Bodenbach geht es weiter bis nach Bodelshofen. Wer von dort keinen Abstecher zur Esubiuskirche in Wendlingen und dem Neckar macht ist an der Jakobuskirche am Endpunkt des Jakobsweges Göppingen angekommen.